Dieses Foto von ca. 1935/1936 ist eines der ältesten aus unserem Familienalbum. Meine Urgroßeltern lebten in Packerau,, Kreis Preußisch Eylau. Dort lebten bereits die Vorfahren von Heinrich Matz. Packerau gehörte zum Kirchspiel Tharau. Der Ort lag direkt an der Kreisgrenze zu Königsberg Land und unweit von Mühle Mahnsfeld. Fritz Schardt wurde 1928 dort geboren. Und Maria Therese Adebahr, geb. Matz, in Mahnsfeld wohnhaft, war höchstwahrscheinlich eine Cousine meiner Oma. Über den Verbleib der Familie Adebahr nach oder während der Flucht ist nichts bekannt.

Bis heute ist nicht geklärt, was genau die Matz Familie mit Mühle Mahnsfeld verband.

In einem frühen Kirchenbucheintrag von Tharau wird allerdings ein Matz als Müllergeselle in Mühle Mahnsfeld genannt.

Die Kinder v.l.u.n.r:

Heinz Matz (genannt Pangeritz), Sohn von Oma Anna Thiel, geb Matz

Wolfgang Matz, Sohn von Franz Matz (Omas Bruder)

Fritz Schardt, Sohn von Therese Schardt, geb. Matz (Omas Schwester)

Käthe Prieß-Dornbusch, Tochter von Minna Prieß, geb. Matz (Omas älteste Schwester)

Agnes Waschkau-Wenzlawe, Tochter von Anna Matz, geb. Waschkau, Stieftochter von Gustav Matz (Omas Bruder)

Wie der Widmung auf der Rückseite des Bildes zu entnehmen ist, wurde hier die Einsegnung meines Onkel Heinz gefeiert. Das wird ca. 1935/36 gewesen sein. Warum nun in Mahnsfeld gefeiert wurde, obwohl Heinz mit seinem Onkel Gustav Matz und seinen Grosseltern in Packerau wohnte. Vielleicht werde ich es irgendwann erfahren...

Nachtrag:

Rätsel um die Matz Familie in Packerau und Mühle Mahnsfeld ist evtl. gelöst. Im Buch Die Städte und Gemeinden des Kreises Preussisch Eylau  beschreibt der Autor Horst Schulz im Kapitel Gemeinde Packerau folgendes:

-Im Güteradressbuch von 1929 werden nur die beiden Höfe Penopp [Packerau], 112 ha, und Rudolf Podehl, 85,7 ha, genannt. Podehl war Besitzer von Mühle am Frisching [Mühle Mahnsfeld] die zu dem Dorf Mahnsfeld im Kreis Königsberg gehörte, aber noch zwei Insthäuser und beträchtlichen Landbesitz auf dem Gebiet von Packerau hatte. Eines dieser Insthäuser, befindlich auf einem von der Mühle aufgekauften Abbauhofes, waren Wohnort meiner Matz-Decker Familie -

Das Foto unten zeigt die Kopie eines Militäreintrages ca. 1916 aus den Kriegsranglisten- und Stammrollen des Königreichs Bayern 1. Wk 1914-1918 für Gustav Adolph Matz.

Den Spalten entnehmen wir, dass G.A. 1897 in Packerau geboren wurde (19 Jahre alt). Er war evangelisch und Arbeiter auf Mühle Mahnsfeld. Sein Dienstgrad war Musketier. Bei Mühle Mahnsfeld erinnern wir uns an das Foto oben, Einsegnung von Heinz.

Weiter steht darauf, dass meine Urgroßeltern Heinrich Matz und Amalia, geb. Decker sich  um 1916 als Arbeiter in Mühle Mahnfeld befunden, bzw. dort gewohnt haben. Damit kann man nun ungefähre Angaben zu den Wohnorten meiner Urgroßeltern machen. Sie wurden beide in Tharau oder Kobbelbude geboren (das gilt es noch konkreter heraus zu finden). Sie lebten dann auf jeden Fall bereits als Kinder zusammen in Packerau und könnten die gleiche Schulbank gedrückt haben. Ihr erstes Kind, meine Oma Anna, kommt in Packerau zur Welt. Insgesamt sind alle fünf Kinder Decker-Matz in Packerau geboren. Der Wohnort der Familie wechselte scheinbar spätestens um 1916 nach Mühle Mahnsfeld. Bekannt ist auch, dass die Einsegnung von Heinz Matz in Mühle Mahnsfeld stattfand. Das war 1935/36. Auf späteren Fotoaufnahmen der Familie lautet die mündliche Überlieferung, sie wären in Packerau aufgenommen worden. Da Ernst Matz, jüngster Sohn von Heinrich und Amalia, 1917 in Packerau geboren ist, scheint der Wohnortwechsel dorthin zeitlich eingrenzbar. In der Einwohnerliste von Packerau um 1939 sind Amalia und Heinrich dann als Rentenempfänger verzeichnet. Urgroßmutter Amalia soll Anfang der 1940er gestorben sein. Das Todesdatum von Heinrich ist nicht bekannt.

Der Urgroßvater Heinrich arbeitete, wie sein Sohn Gustav, also von ? bis 1916 oder länger, auf der Mühle Mahnsfeld. Da war er um die 50 Jahre alt. Gustav wurde in der Einwohnerliste von Packerau als Ziegeleiarbeiter bezeichnet. Die nächstgelegene Ziegelei lag in Arnsberg/Tharau.

Diese Aussage und das folgende Dokument lässt vermuten, dass eines oder beide der genannten Insthäuser von meinen Ur-Grosseltern Heinrich Matz und Amalia geborene Decker sowie von deren ältestem Sohn Gustav Adolf Matz bewohnt wurden.

Dies würde sich auch mit der Information aus Familienkreisen decken, dass Fritz Schardt (Sohn von Therese Matz, Schwester meiner Oma) 1928 in Mühle Mahnsfeld geboren wurde.

Von Mahnsfeld aus ging es in südlicher Richtung nach Mühle Mahnsfeld. Es gab keine direkte Straßenverbindung. Man gelangte über Milgen zum Dorf Mahnsfeld. Mühle Mahnsfeld war eine Wassermühle die vom Frisching durchflossen und angetrieben wurde. Bislang bekannte Mühlenbesitzer waren Rappuhn und Podehl. Beide Namen finden wir auch im Dorf Schnakeinen - Vaters tohus.

Bei der Mühle befand sich eine Stauanlage und eine hölzerne Brücke.

Im Traubuch der Mahnsfelder Kirche vom 8. Oktober 1858 findet sich dieser Eintrag:

Carl Rappuhn, Junggesell und Zimmergesell in Schnakeinen, 28 Jahre oo Caroline Lemcke, Eigenthümertochter in Mahnsfeld, 23 Jahre 8. Oktober 1858

In der Dorfchronik von Tharau ist über Mühle Mahnsfeld vermerkt: Mühle Mahnsfeld wurde nach Einmarsch der Russen noch eine zeitlang als E-Werk genutzt.

Die folgende Einwohnerliste wurde u.a. von der Mahnsfelderin Ruth Schönwald, Verfasserin von Ruths Seiten erstellt.

Insgesamt enthält sie auch Angaben zu familiären Beziehungen, Alter, Berufen und Informationen zum Schicksal einzelner Bewohner und deren Verbleib nach 1945.

Auskunft erteile ich gerne. Da vieles zu den Familien bis heute nicht aufgeklärt ist, würde ich mich über Ergänzungen sehr freuen. Es gibt immer wieder Anfragen von Nachkommen, die sich Gewissheit erhoffen.

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Sauerbaum, Hermann Adolf, *7. April 1873 in Mahnsfeld

oo

Bähr, Wilhelmine

Wohnort um 1918 Bartenstein

Beruf, Maschinist und Sergt 1. Wk., Bayr. Armee Kraftwagenpark 23