Die erste Festungsanlage stand also auf dem Twangste Berg, siehe Ordensburg.
Zuletzt stand dort das Reichsbankgebäude.
Im Mittelalter wurden die ersten Städte dann ebenso mit Wallanlagen umgeben. Sie bestanden aus Gräben, es folgten Erdwälle auf denen Plankenzäune standen. Die wenigen Zugänge zur Stadt wurden durch Holz - Tore verschlossen. Brücken führten über die Gräben. Nicht gesichert ist, ob es sich um Zugbrücken handelte, was aber möglich scheint und später umgesetzt wurde.
Es wird vermutet, dass Warten (Ausguck/Wachturm) in die Plankenzäune eingebaut waren.
Nach der Städtegründung der Altstadt, des Kneiphof und des Löbenicht gab es zunächst drei Tore. Das östlich gelegene Burgtor, ein Tor südlich an der späteren Kantstraße, am Vogtswerder, dem späteren Kneiphof in Richtung Natangen (später Pr. Eylau). Diese beiden Tore waren noch aus Holz. Als drittes wurde das Steintor errichtet. Sein Name beschreibt die Bauart. Daneben gab es sogenannte Pforten am Pregel.
Der Löbenicht besaß drei Tore: Kohltor, Roßtor und Narrentor.
Zum Kneiphof führten wohl schon an der späteren Stelle des Krämer- und des grünen Tores Pforten. Lage siehe Krämer Brücke und Grüne Brücke auf der Karte.
1626
wurde eine Stadtmauer um die drei Städte Königsbergs mit ihren Freiheiten gebaut. Hintergrund war die Angst vorm Einmarsch der Schweden. Sie war so stark angelegt,
dass man hier von einer Festung sprach. Der Bau soll 12 Jahre gedauert haben.
Die sogenannten Fortifikationsbauten umfassten:
Der Verteidigungsring war 15 Km lang.
Im 30 jährigen Krieg besetzte Schweden unter König Gustav Adolf Pillau und baute die bereits bestehende Festung aus. Sie blieben 10 Jahre vor Ort.
Wurden laut eines Musterungsbericht 5750 Mann und 320 Reiter eingezogen.
Unter anderem aus Anlass des Schwedeneinfalles:
Errichtung der Festung Groß Friedrichsburg -einer Zitadelle-. Also eine Festung innerhalb der Festung Königsberg.
Namensgeber war Kurfürst von Preußen Friedrich Wilhelm. Er war selbst Calvinist, liess rund 20.000 Hugenottische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich in seine Länder, wohl auch nach Ostpreußen. Die Hugenotten mit ihren vielfältigen Fähigkeiten brachten wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg.
Durch familiäre Bindungen stand er den Holländern nahe. Auch sie besiedelten Ostpreußen und waren Fachleute in Sachen Wasserbau und bereicherten die Region dadurch.
Friedrich Wilhelm wird ein angespanntes Verhältnis zu den Stadtbewohnern zugeschrieben. So konnte diese Verstärkung der Befestigung in Nähe des Schloßes auch bei
inneren Unruhen Schutz für dessen Bewohner bieten.
Friedrichsburg war quadratisch gebaut und wies an jeder Ecke eine Bastion auf. Im inneren bot sie Platz für eine kleine, ständige Besatzung, hatte Vorratsräume und
konnte im Ernstfall auch größe Truppenstärken aufnehmen.
Mit weiteren Ausbauten erhielt die Zitadelle eine Kommandantur, Unterkünfte, Gefängnisse verschiedenen Grades und eine Garnisionskirche.
Da Emanuel Kant seine legendären Spaziergänge südlich der Festung zu machen pflegte, wurde dieser Weg als Philosophendamm bekannt.
Der 30 jährige Krieg trat ein und bis 1657 wurden Bürger zur Verteidigung eingezogen. Schwadronen bestanden teils aus Fleischern und Fuhrleuten. Die Mannschaftsstärken wiesen 3000 Personen auf. Diese Kräfte waren viel zu gering und auch ungeübt.
Die Wallanlagen waren in schlechtem Zustand. Während die russischen Gegner keine sonderliche Gefahr für die Stadt boten, stellte sich diese 1807 durch den Einmarsch Napoleons Truppen (Schlacht bei Preußisch Eylau) umso größer dar.
Die Stadt war überfüllt mit Verwundeten. Alleine 12000 Russen sollen darunter gewesen sein.
Die Franzosen eroberten die Stadt und nutzten sie als Vorposten für Eroberung Russlands.
Königsberg wurde zu einem großen Waffenlager der Franzosen und 1812 weilte Napoleon selbst für wenige Tage im Schloß.
Im 19. Jrhd. nach den Schlachten Napoleons, u.a. in Preußisch Eylau und kurzer Besatzungszeit durch die Russen, wurden die vorhandenen Schutzbauten
verstärkt. Mehrfach gebrannte Ziegel und die modernste Befestigungstechnik kamen zum Einsatz. In ganz Ostpreußen gab es bis ins 20. Jhrd. unzählige Ziegeleien. Ein Zweig, der viele Arbeitsplätze
schaffte.
Königsberg wird nun für eine lange Zeit eine Insel des Friedens.