Kapitel 6

kulturelle Fortschritte und Veränderungen


Elektrifizierung


 

Elektrisch Licht und Rundfunk in Tharau. Aus Dorfchronik von Tharau_Kantor und Lehrer Paul Boldt

 

 

 

Elektirfiziert wurden 1921-1923 zunächst Ernsthof (1921), Bajohren, Romlau (1921), Tharauer Gutshaus und Pfarrhaus (1923).1924 einige Bauerngehöfte des Dorfes Tharau (Hübner, Tobies, Karnapp) und das Schulhaus (5. Juli). In den folgenden Jahren machte die Elektrifizierung weitere Fortschritte, bis 1945 nur noch die Bauernhäuser auf der westlichen Seite des Dorfes von Bogdahn bis Rehse, die Vorwerke des Gutes Tharau und die Bauern der Siedlung Ernsthof auf diese Annehmlichkeit verzichten mussten.

 

Die Licht- und Kraftanlagen wurden von der Deutschen Elektrizitätgesellschaft aus Königsberg ausgeführt. Deren Direktor Vogt brachte als Reklame eine Detektor mit Köpfhörer zu Bürgermeister Hübner [Tharau].

 

Ein großer Tag meines Lebens war es, als ich daselbst am 23. Juni 1924 Musik aus Könisber vernahm. Ich habe dabei vermutlich ein recht verdutztes Gesicht gemacht.

 

Wenige Monate danach beschafften wir uns auch dieses merkwürdige Gerät.und lauschten den Darbietungen des Ostmarkenrundfunksenders.

 

1931 trat anstelle des Detektors ein richtiger Lautsprecher, der dann im Februar 1934 von einem moderne, wohlklinendem Mende-Apparat abgelöst wurde, der uns zuletzt in Kriegszeit Siege und Niederlagen zuverlässig übermittelte.

 

Nicht nur die an das Lichtnetzt angeschlossenen Haushalte hatten Rundfunkempfang, sondern auch vielfach solche Familien, die sich mit Akkumulatoren behelfen mussten.

 

 

 

Aus: Königsberger Adressbuchh 1941
Aus: Königsberger Adressbuchh 1941

Radiodetektor mit Kopfhörer
Radiodetektor mit Kopfhörer


Mende Radioempfänger um 1938
Mende Radioempfänger um 1938