Boldt fasst hier die eigenen Erkenntnisse verknüpft mit den Aussagen ehemaliger Tharauer Einwohner zusammen. Die Tharauer pflegten nach der Flucht in Westdeutschland eine enge Gemeinschaft. Der Sprachstil und manche Bezeichnungen mögen uns heute merkwürdig erscheinen. Für die Zeit der Entstehung Ende der 1940er Anfang der 1950er war dies durchaus authentisch.
Die Berichte zu diesem Kapitel werden nach und nach erweitert.
Anm.: Abbauten waren Grundstücke, Gehöfte o.ä. die sich etwas abseits des eigentlichen Dorfkernes befanden.
Tharau Gut:
Pfarrhaus
Krug zum Goldenen Kürbis
Schmiedehaus
Schulhaus
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Inspektorenhaus:
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Oberinspektor Kurt Langer verschollen. Ehefrau Gertrud, geb. Perrey am 2ß. Juli 1945 im Krankenhaus Königsberg verstorben. Tochter Annemarie Lehrerin in Striegnitz, Kr. Meissen. Christel lernt im selben Kreise Landwirtschaft. Hans-Georg Langer wurde im November 1947 mit 3200 ostpreussischen Kindern, darunter Bruder Klaus ins Reich abgeschoben und bei seiner Schwester in Striegnitz untergebracht. 1952 heirateten beide Töchter in der Ostzone. Die älteste einen Lehrer, die jüngere einen Berufsschullehrer.
Kämmererhaus
Gärtnerei
Brannthaus
Die beiden Häuser an der Chausseebrücke
Glöcknerhaus
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3 Häuser am Westausgang des Dorfes
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Arbeiter Hermann Beyer am 25. Januar 1945 bei Uderwangen gefallen. Frau Marie, geb. Romeike und zwei Töchter Gerda und Erna in Pinnow. Tochter Gertrud in Bostelwiebeck, Kr. Uelzen.
Julius Radus, noch in Russland. 1950 in Bergdorf, Kreis Bückeburg. Seine Frau Maria Auguste, geb. Gerwien in Pinnow.
Arbeiter Otto Kunz hat eine Kleinsiedlung in Petersberg bei Schwerin. Zwei seiner Kinder starben, eins auf der Flucht (Stutthof) eins in Pinnow.
Familie Hermann Lemke ist geborgen in Röllinghausen, Bezirk Bremen.
Familie, Arbeiter Gustav Michel, in Himmelpforten, Kreis Stade.
Arbeiterwitwe Berta Zander in Ahlbeck, Kr. Ückermünde, Vorpommern.
Familie Hermann Müller noch nicht aufgefunden.
Frau Lemke, Mutter von Frau Raduns, bei der Flucht gestorben.
Familie, Arbeiter Karl Dröse und Therese, geb. Lange in Bramstedt, Bez. Bremen.
Erna Dröse, geb. Gillmeister 1945 dort gestorben.
Frau Lotte Allenstein, geb. Dröse in Bramstedt.
Handschriftliche Notizen im Manuskript:
Hans Zander vermisst in Frankreich (Waffen SS)
Witwe Anna Radtke, geb. Gillmeister in Pinnow
Hilde Seemann, geb. Gillmeister mit Mann in Pinnow
Radtke, Alfred in sow. Zone. Ernst, Erich und Frieda in Dortmund
Radtke, Heinz Kurt + 1958
,
Tharau Dorf:
Gehöft Tobies
Gehöft Hübner
Gehöft Küssner
Gehöft Franz Andres
Hof Fabricius
Gasthaus Ännchen von Tharau ist abgebrannt
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Gehöft Albert Andres
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Verschollen, vom Winde verweht. Albert Andres vermutlich in Sibirien verstorben. Ehefrau Johanna, geb. Radtke in Ostpreussen geblieben. Der Erbe des Hofes, Horst Radtke, im Frühjahr 1947 in Podolsk an Dystrophie verstorben. Nach Mitteilung des deutschen roten Kreuzes am 23.6.1960 im September 1947 im Lager 6349 in Moskau verstorben.
Grundstück Dreher
Gehöft Mehlhorn
Tischlerei Rosenbaum
Hof Bogdan
Hof Kluwe
Grundstück Rohde
Gehöft Kerwien
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Hof Gustav Radtke
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Ehepaar, Bauer Gustav Radtke und Ehefrau Anna, geb. Tausendfreund verschollen. Angeblich in Brakupönen verstorben.
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Armenhaus
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Frau Wilhelmine Paetsch +, Frau Marie Herrmann wohnt bei ihrer Tochter Sophie bei Hamburg (Schwarz).
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Rotes Haus des Bauern Albert Andres
Wohnhaus der verstorbenen Frau Bertha Tobies, geb. Diering
Gehöft Bräuer
Grundstück Feierabend
Grundstück Glaß
Grundstück Radau
Gehöft Nachtigall
Gehöft Rehse
Grundstück Radtke, Abbau Tharau
Ziegelei
Grundstück Stahl, Abbau
Ziegelei II
Ortschaften im Kirchspiel Tharau
Vorwerk Augustenhof
Vorwerk Luisenhof
Vorwerk Braxeinshof
Waldhaus Gröbensbruch
Ernsthof Gut
Siedlung Ernsthof
Romlau
Hasseldamm
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Bajohren
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Gutsbesitzer Theodor Anker *1870 in Gr. Lindenau. (lt. Enkel J. Anker geboren in Hermsdorf/Heiligenbeil) Februar 1945 verstorben. Ehefrau Gertrud, geb.
Ecker, in Rautenberg, Kr. Tilsit-Ragnit (lt. Enkel J. Anker geboren in Danzig). Im April verstorben, von Pfr. Rosenfeld (Tharau) beerdigt. Desgleichen kamen dort ums Leben Frau Neiber, Mutter von
Frau Charlotte Anker und Frau Szelinski, Wirtin bei Ankers sen.. Zahnärztin Dr. Anker floh im Mai nach Berlin. Ihr jüngestes Kind (Christian) das am 27.4.1945 in Ostpreussen geboren wurde
starb nach 1/4 Jahr. Tochter Karin verschied in Berlin. Zur Zeit wohnt Familie Anker in Tönisheide. Sie als Zahnärztin, er als ihr Assistent.
Vorwerk Grünhof