2009 bekam ich via Netz Kontakt zu Wolrad Gallenkamp. Er schuf, mit zahlreichen Kreuzburgern eine einmalige Chronik über die Geschichte Kreuzburg/OP, seinen Bewohner bis 1945 und dem Wiedersehen in den 1990ern.
Die Einstellung der "Kreuzburger Erinnerungen" werden hier nach und nach erfolgen.
Herzlichen Dank an Wolrad Gallenkamp für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und an alle Mitwirkenden!
Der Film zu den Fotos oben:
Endlich ist es mir gelungen, die 5 kleinen Videos (Einfahrt-Empfang-Kalinka-Kranzniederlegung) des Kreuzburger Freundeskreises von ihren Besuchen in Kreuzburg/Slavskoe aus den Jahren 1994/95 zusammen zu stellen. Die Qualität soll wieder sinnbildlich im inhaltlichen für diese Seiten liegen. Um einen sog. Video Hoster für den Film zu bekommen, musste ich es bei YouTube anmelden. Es ist jedoch nicht öffentlich eingestellt und somit exklusiv nur Besuchern dieser Seiten zugänglich.
Wir starten unseren Besuch bei der Einfahrt über die "weisse Brücke"....
Allein die Berichte zu den Kreuzburger Erinnerungen-1 sind 504 Seiten stark. Wer also an mehr Infos zu den oben gezeigten Bildern, dem Video und zur Geschichte und der Bevölkerung Kreuzburgs und seiner Nachbarorte erfahren möchte lese sich bitte durch die tolle PDF-Datei im Anschluß:
Die Kreuzburger Einwohnerliste enthält knapp 2000 Einträge. Dort werden die Haushaltsvorstände und ihre Angehörigen benannt. Teilweise sind Geburts- und Todesdaten zu finden. Darüber hinaus sind kriegsbedingte Schicksale, Mädchennamen, Adressen in Kreuzburg und Adressen nach der Flucht verzeichnet.
Diese Zusammenstellung ist dem Freundeskreis der Kreuzburger zu verdanken.
Bei Interesse gebe ich gerne Auskunft.
Im Januar 2013 schrieb mir Herr Uwe Splittgerber:
Unter dem Titel "Geschichte der Stadt Creuzburg/Ostpr. von Wilhelm Sahm
" sind auch die Wirte von Kreuzburg aufgeführt. Bis 1945 war aber auch mein Opa, Max Splittgerber, Wirt und Landwirt in Kreuzburg. Als "Beweis" füge ich 2 Fotos bei...
Die Bilder zeigen das Restaurant aus 2 verschiedenen Perspektiven. Sie dürfen die Bilder gerne veröffentlichen.
Unter der Rubrik "Notizen _aus _dem_Rathaus.pdf" kommt der Name Splittgerber 2x vor...
Ebenso ein Foto meines Grossvaters Max. Dieser hatte meines Wissens nach 4 Kinder, Eberhard, Christel, Horst und meinen Vater Siegfried (geb. 23.08.1915 in Kreuzburg,
gest.06.11.1991 in Vechta), wobei mein Vater der Jüngste war. Eberhard, welcher bei Ihnen als Pensionsinhaber genannt wird, hatte später in Bad Sooden Allendorf auch eine Pension, Haus
Splittgerber.
Ich hoffe, Ihnen geholfen zu haben und stehe bei Fragen gerne weiterhin zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Uwe Splittgerber
Zwei Söhne von Max Splittgerber sind in der Einwohnerliste Kreuzburgs -oben- zu finden. Sie lebten in der Schulsiedlung und im Abbau.
Der Vater des Einreichers, Uwe Splittgerber, ist Siegfried, ein weiterer Sohn von Max.
Siegfried Splittgerber hatte einen Hof in Gr. Lauth.
Siegfried Splittgerber, Besitzer in Gr. Lauth. Geboren in Kreuzburg OP. Sohn des Max Splittgerber.
Familie Splittgerber aus Kreuzburg. V.l.n.r.: Max Splittgerber, Bruno und Helmuth.
Bilder von Sportveranstaltungen aus Ostpreußen sind selten. Ein Zeitungsausschnitt der mittig Bruno oder Helmuth Splittgerber zeigt.
Alle Fotos stammen aus dem Familienalbum von Uwe Splittgerber. Herzlichen Dank für die Bereitsstellung und Genehmigung zur Veröffentlichung auf diesen Seiten!
Im März 2013 erhielt ich Nachricht von Dr. Heinz Langejürgen. Er hat als junger Soldat an den Kämpfen um Ostpreußen teilgenommen. Sein letzter Einsatz fand in dem hier beschriebenen Städtchen Kreuzburg statt.
Der bewegende Bericht über seine Erlebnisse im Kriegswinter 1944/45 ist unten als PDF abrufbar.
Ich danke Herrn Dr. Langejürgen herzlich, für die Bereitstellung und das Einverständnis den Text hier veröffentlichen zu dürfen.
Anknüpfend an diesen Bericht möchte ich auf den Nachtrag auf Seite 29 eingehen:
Gauleiter Koch verhinderte die geordnete Rückführung der Bevölkerung aus Ostpreußen ins Reichsinnere, die technisch und zeitlich möglich gewesen wäre.
Statt dessen ließ er von Männern, Frauen und Kindern, von allen, die Schaufel und Spaten
halten konnten,
Panzergräber ausheben und Feldbefestigungen anlegen - drei Linien
hintereinander; militärstrategisch, wie sich bald zeigte, völlig bedeutungslos.
Dies betraf Rund 30 Personen meiner Ostpreußischen Familie. Sieben der Männer und Frauen haben bei der "Volksfront" diese Gräben ausgeschachtet. Schwer Vorstellbar ist heute diese körperlich
harte Arbeit bei schlechter Versorgungslage, Hitze und kilometerlangen Wegen zum Einsatzort zu Fuss oder mit dem Rad nicht.
Bei fünf von ihnen verlor sich jegliche Spur noch während der Flucht in Ostpreußen. Ihr Schicksal bleibt ungewiss.
Tante Lisbeth berichtet: "Mutti -Therese Schardt, geb. Matz- habe ich im Strassengraben bestattet. Vati -Otto Schardt- war beim Volkssturm. Wir vermuten, er ist in russische Gefangenschaft gekommen. Schwester C., die Jüngste, sprach und spricht nicht von dieser Zeit. Wir wissen, warum!".
Von Onkel Gustav Matz und Tante Anna -Matz, geb. Waschkau- kein Lebenszeichen und keine Todesmeldung, bis heute. Agnes, mit ihrem Mann -Wenzlawe- gelang die Auswanderung nach Canada.
Gustav Matz, Heinz Matz, Fritz Schardt und Horst Thiel waren beim Volksturm und haben noch Gräben ausheben müssen.
Oma Anna Thiel, geb. Matz und Sohn Horst sind dann von Schnakeinen bis Stolp getreckt. Nach Abnahme von Pferd und Wagen, Stiefeln, Anzug und restlicher Habe in Stolpmünde in Gefangenschaft geraten. Nach zwei Jahren Arbeit bei polnischen Bauern erfolgt das Kommando nach Aue/Sachsen zum Uranabbau.
Minna Prieß, geb. Matz, Käthe Prieß, Fritz Schardt, Lotte Thiel, geb. Bass mit den Töchtern Anneliese Thiel, Ulla und Erika Dauter sind in chaotischer Flucht nach Westdeutschland gekommen.
Die Familie von Franz Matz, seine Frau, Tochter Margot und Sohn Wolfgang konnten aus Königsberg entkommen und in Harsefeld Fuß fassen.
Die Fluchtwege der Familie Dreier ist bislang unbekannt. Wie bei vielen Angehörigen der Familie, führte nach 1945 kein Weg mehr zueinander.