Mit dieser ehemals kleinen Gemeinde im Kirchspiel Tharau verbindet mich meine ganze Sippe von Seiten meiner Oma Anna Thiel, geb. Matz (Ännchen genannt) 1888-1953 in Aue/Sachsen .
Bereits in den ersten überlieferten Kirchenbuchaufzeichnungen um 1690 werden die MATZ/MAZ/MATZEN in den Heiraten und Taufen als Einwohner Packeraus genannt. Bei ihnen handelt es sich um prussische Ureinwohner.
Die MATZ Männer scheinen recht bequem gewesen zu sein. Meine Urmütter stammten (siehe MATZ STAMMBAUM) aus den Geschlechtern NEHM, TOBIES, FOHLMEISTER, BRESSEM, GÜNTHER, MICHAELIS, FEIERABEND, KOLLIN, KRISTANN, KALAU, POERSCHKE, DECKER deren Familien meist ebenfalls seit Jahrhunderten in Packerau bzw. im Kirchspiel Tharau angesiedelt waren.
Nur meine Urgrossmütter SCHOLLAU und EICHLER mussten quer durch das ostpreussische Land ziehen. Diese Sippen sind wahrscheinlich weder baltischen, noch litauischen Ursprungs.
Wenn man über Jahrhunderte durch seine Ur-Mütter und Väter an eine Region gebunden war, ist man vielleicht nicht nur sinnbildlich zutiefst verwurzelt.
In 60 Briefen aus der Zeit nach der Flucht 1947-1952 beschreibt meine Oma (in der SBZ lebend) meinem Vater (in Westdeutschland lebend) ihr Leid um die Kränkungen die sie als Flüchtling in der Fremde erfährt. Ihre tiefe Sehnsucht nach Freunden und Bekannten kommt darin zum Ausdruck. Annas Unsicherheit über das Schicksal des Sohnes, der Schwestern und aller Verwandten und ihre Hoffnung, doch wieder in die Heimat zurück kehren zu können.
Am Totensonntag des Jahres 1947 schreibt sie meinem Vater: "Ach könnt ich mein Haupt doch noch einmal auf das Grab [in der Heimat] deines guten Vaters, meinem geliebtem Mann legen und Blumen darauf tun."
Anna´s Wunsch ging nicht in Erfüllung. Sie starb 1953 an Diabetes u.a. an den Folgen der Flucht durch Eis und Kälte im Treck gen Westen. Mein Vater bekam nicht rechtzeitig eine Einreisegenehmigung. So konnte er weder an ihr Sterbebett gelangen, noch war er rechtzeitig zu ihrer Beerdigung vor Ort.
Er sagte, Anna sei an gebrochenem Herzen gestorben.
Zum Andenken an meine Oma Anna (Ännchen) Thiel, geb. Matz hier der Versuch einer Rekonstruktion des Dorfes Packerau.
Ein weiteres prussisches, später ostpreussisches Dorf, von dem nicht viel mehr als eine kurzer Abriss der Geschichte bleibt.
Dabei wurde der Ort über Jahrhunderte im Tharauer Kirchenbuch als Geburts, Wohn- und Sterbeort für unzählige Familien und alteingesessene Bauern genannt.
Meine Ahnen MATZ und DECKER zählten dazu.
Und immer wieder erreichen mich Anfragen von Kindern, Enkeln und Urenkeln die so gerne etwas über den Lebensort ihrer Familien erfahren möchten.
Schauen wir also, was die Suche nach dem heute verschwundenem Ort an Material ergeben hat.
Siehe auch MAHNSFELD im Landkreis Königsberg.
Die Nummerierung des Kartenwerks soll dazu dienen, die letzen Einwohner Packeraus in der nachfolgenden Liste den Gebäuden zuzuordnen, in denen sie lebten. Dies ist ein Gedächtnisprotokoll und kann nicht vollständig sein.
Korrekturen und Ergänzungen nehme ich jeder Zeit dankbar entgegen.
Die Basis dieser Einwohnerliste beruht auf einer Befragung von ehemaligen Einwohnern Packerau´s im Jahr 2010.
Ein herzliches Dankeschön gilt Frau Betty, geb. Bass, Frau Ruth, geb. Duns, Herrn Beutler, Herrn und Frau Schulz!
Danke an Tine, die sich die Mühe gemacht hat, um diese Informationen in einer Excel-Datei zusammen zu fassen!
Danke an die vielen Angehörigen und Nachkommen der Packerauer Familien für ihre Unterstützung bei der Erweiterung der Liste!
Nicht zu allen aber doch zu vielen Personen liegen Geburtsdaten vor. Diese dürfen hier aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden. Bei Interesse bitte anfragen.
Soweit bekannt, wurden die Wohnplätze der Einwohner mit roten Nummern markiert und von Frau Scharmacher, geb. Bass den Bewohnern zugeordnet.
Diese Nummern können mit dem Lageplan Standort der Einwohnerhäuser oben abgeglichen werden.
Dabei ist zu beachten, dass die damals sogenannten Insthäuser in der Regel von mehreren Parteien bewohnt wurden.
Die Listen sind durch Klick zu vergrössern.
Wenn Sie Ergänzungen zu diesen Listen, Fotos oder Erlebnisberichte haben, bitte helfen Sie mit diese Seite über Packerau zu ergänzen!
Meine Uroma Amalia Matz, geb. Decker sitzend links, mit Verwandten und Nachbarn in den 1930er/1940ern.
Wahrscheinlich in Mühle Mahnsfeld
Urgrosseltern Amalia, geb. Decker und Heinrich Matz in Packerau
Sohn und Enkel der Urgrosseltern. Gustav Adolf Matz mit Agnes Matz, geb. Waschkau und Fritz Schardt - Packerau, aber eher in Baiersfelde.
Im Dezember 2009 schreibt mir Tine, damals noch in das Gästebuch meines Blog.
Sie schickt mir dieses Foto, aufgenommen um ca. Ende der 1920 er in Packerau mit ihrer Mutter und den Grosseltern. Tines Opa Georg Duns war Landwirt in Packerau und
besass bis zur Flucht 30 ha Land mit grossem Hof und Wirtschaftsgebäuden in Packerau. Die Lage ist dem Kartenwerk zu entnehmen. Die Familie wird in der Einwohnerliste geführt. Neben der Familie
Barakling, aus der Tines Oma Lydia stammt sind die Familien Peppel und Bass mit der Familie Duns verwandt. Siehe dazu auch den Fluchtbericht der Frau Fischer, geb. Peppel unten.
Heike schickt mir diese Fotos zu den Familien Willert, Meyer, Müller. Heikes Ahnenforschung und ihre Kontaktadresse ist unter Willert-Müller zu finden.