Schnakeinen lag im nördlichen Kreis Preußisch Eylau. Rund 3 Km nördlich entfernt lag die, von Kreuzrittern 1315 erbaute Stadt Kreuzburg. Die namensgebende Burg bestand aber bereits vor deren Eindringen ins Prussenland und wurde auf einer bereits bestehenden Prussenburg errichtet.
Das Dorf lag ca. 30 Km von Königsberg entfernt.
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So bestand auch Schnakeinen bereits zur Prussenzeit und trug den prussischen Namen Snakaym, wobei -kaym für Dorf (an anderer Stelle auch Feld) steht. Die Vorsilbe Sna- stand im prussischen für Schnee.
Nachbarorte waren westlich Gut Labehnen, östlich Porschkeim, nördlich Gut Kissitten und südlich Moritten.
Als Abbauten, also Gehöfte und Wohnstätten abseits des Ortskern, bestanden bis 1945 Hoch-Schnakeinen und Neu-Schnakeinen südlich und Hoch-Schnakeinen nordwestlich des Dorfes.
Direkt durch das Dörfchen floß der Keygster-Fluß, heute russsisch Reka Vilikopal´nyy (soviel wie herrlicher Fluß). Unten fliesst er durch die schneebedeckte
Landschaft.
Der Keygster entspringt im 12 m³ großen Forst Dinge südlich von Dingort bei Stablack, unweit von Schnakeinen gelegen. Er fließt durch Moritten und Schnakeinen bis Kreuzburg, wo der Pasmar in aufnimmt.
Bis 1945 standen 35 Wohnhäuser und etliche Stallungen in Schnakeinen. Auf dem Ortsplan unten sind die Wohnhäuser eingezeichnet. Einen Plan für die Gebäude in Hoch- und Neuschnakeinen fand ich bislang nicht.
In Schnakeinen gab es bis 1945 eine Schule, die auch als Kulturzentrum des Dorfes diente. Ein Uhrmacher, eine Schneiderin, mehrere Maurer, mindestens eine Imkerei,
ein Gasthof mit Tanzsaal und Kolonialwaren waren ansässig. Bis mind. in die 1920er Jahre bestand eine Schmiede. Der Keygster durchfloß zwei der
Dorfstraßen.
Ansonsten war es ein Bauerndorf mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben, Milchviehwirtschaft und kleinem Pferdezuchtbetrieb.
Die Landarbeiter lebten in Insthäusern (Leutehäusern) die den Bauern gehörten und versorgten neben dem Vieh die landwirtschaftlichen Güter. Diese Arbeiter bekamen neben Deputat (Abgaben der Bauern in Form von Getreide, Milch, selten Fleisch und geringem Lohn) kleine Gartenparzellen zugewiesen. Es handelte sich um Obst- Gemüse- und Blumengärten. Daneben wurde auch Kleintierhaltung betrieben und es gab Hühner und anderes Geflügel sowie Kanninchen.
Die großen Landbesitzer setzten in Schnakeinen einen feinen Unterschied zwischen sich und den Arbeitern. Es gab einen Armen- und einen Bauernfriedhof.
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